Die Medizinhistorische Sammlung der Ruhr-Universität lädt sie ein, eine Reise durch die Geschichte der Medizin zu unternehmen. Unter dem Motto Gesundheit – Technik – Krankheit: Mosaik der Medizingeschichten präsentieren wir dynamisch wechselnde Themenfelder.
Neue Ausstellungsthemen:

„Strahlen, Strom und Schall: Bildgebende Diagnostik“ spürt der historischen Entwicklung ausgewählter Bilder des lebenden menschlichen Körpers nach, die heute nicht mehr aus der ärztlichen und klinischen Praxis wegzudenken sind: Röntgen- und Ultraschallbilder, aber auch Stromkurvenbilder des Herzens (EKG) und des Gehirns (EEG).

Neu!
„Manipulative Bilder: instrumentalisierte Wissenschaft in der NS-Propaganda“ ist eine von Studierenden kuratierte Ausstellungseinheit. Hier wird analysiert und dekonstruiert, wie die Nationalsozialist*innen wissenschaftliche Bilder und Abbildungsformate, aber auch wissenschaftliche Daten für ihre menschenverachtende Propaganda instrumentalisierten.

Neu!
Der ebenfalls von Studierenden produzierte Audioguide „Stilvolle Körper: Eine Bildgeschichte der Medizin„, führt unter der Fragestellung, welche Gemeinsamkeiten es zwischen Bildern in Kunst und Medizin gibt, quer durch unsere anderen Themenbereiche.
Der multimediale Audioguide wurde in der App „Actionbound“ produziert und ist in dieser App ab dem 5. Februar verfügbar. Die App ist kostenlos.
„Manipulative Bilder: instrumentalisierte Wissenschaft in der NS-Propaganda“ und „Stilvolle Körper. Eine Bildgeschichte der Medizin“ wurden im Rahmen eines gemeinsamen Seminars der Medizinhistorischen Sammlung und des Kunstgeschichtlichen Instituts der RUB produziert.
Weitere aktuelle Ausstellungsthemen:

Die Geschichte des Malakowturms „Julius Philipp“ informiert über die Geschichte der Zeche und ihres Förderturms, in dem sich die Ausstellung der Medizinhistorischen Sammlung befindet.

Der Themenbereich Bergbaumedizin im Erdgeschoss widmet sich dem Schnittfeld zwischen Bergbau und Medizin. Neben dem vom Bergbau stark beeinflussten Krankenhauswesen im Ruhrgebiet werden hier Berufskrankheiten der Bergleute sowie die technische Entwicklung von Bergbaurettungsgeräten (Leihgaben des Deutschen Bergbaumuseums) illustriert.

„Von der Opferschau zur Anatomie als Wissenschaft“ zeichnet die verschiedenen Formen anatomischen Wissens und anatomischer Abbildungen nach, die im Mittelmeerraum und Europa von der Antike bis in die Frühe Neuzeit verbreitet waren. Gezeigt werden u.a. anatomische Sektionsinstrumente, mit denen die Körper „geformt“ wurden. Auch Bluttransfusionsapparate, deren Entwicklung u.a. an die anatomische Beschreibung des Blutkreislaufs im 17. Jh. zurückgebunden ist, sind zu sehen.

„Mikroskopie, Krankheitserreger, Farbstoffe“ zeigt einerseits die Übernahme und die Nutzbarmachung der Mikroskopie in der Medizin und andererseits am Beispiel der Infektionskrankheiten, wie der Krankheitsbegriff im ausgehenden 19. Jh. neu gedacht wurde und so die Bakterien und Mikroorganismen zu Krankheitserregern werden konnten. Eindrucksvolle Wachsbilder von erkrankten Körperteilen, sogenannte Moulagen, zeigen das Erscheinungsbild ausgewählter Infektionskrankheiten, von der Krätze über die Pest bis zur Syphilis.

„Auf Leben und Tod: Die schwere Geburt“ beschäftigt sich mit der Extremsituation der schwierigen Geburten in der Vergangenheit, bei denen es den Heilkundigen nicht mehr möglich war, das Leben von Mutter und Kind zugleich zu retten. Es werden Instrumente gezeigt, die vom 18. bis zum 20. Jh. für solche Situationen entwickelt wurden. Die Diskussion der damit verbundenen ethischen Probleme wird vorgestellt.

Labormedizin zeigt eine Auswahl an typischen Geräten, die die explosionsartige Verbreitung chemischer Analysen der Körperflüssigkeiten seit dem 19. Jh. dokumentieren, etwa raffiniert einfach konstruierte Geräte zur Bestimmung des Blutzuckers, des Hämoglobins und des Durchmessers der roten Blutzellen, der Erythrozyten.

„Präparate, Modelle, Moulagen“ fragt nach den Unterschieden und Gemeinsamkeiten dieser drei Repräsentationen des menschlichen Körpers. Außerdem werden im Rahmen des Kooperationsprojektes „Anatomien des Körpers“ wechselnde zeitgenössische Präparate und Modelle gezeigt, die von Schüler:innen des Walter-Gropius-Berufskollegs hergestellt wurden. Momentan steht das Gehirn im Mittelpunkt.

Friedrich Gräsel: Herzplastiken. Die hier gezeigten Herzplastiken des Bochumer Künstlers Friedrich Gräsel werfen die Frage auf, ob es sich bei ihnen um Kunstwerke oder doch um Modelle des menschlichen Organs handelt – und was ist überhaupt der Unterschied zwischen beiden?

„Gase und Dämpfe gegen den Schmerz“ gibt Einblicke in die Entwicklung der Anästhesie mit Äther, Chloroform und Lachgas, die ab den 1840er Jahren bei Operationen eingesetzt wurden, um den Schmerz zu lindern – aber auch zu umstrittenen anderen Zwecken, z.B. für Lachgaspartys.

„Augen auf!“ beleuchtet die Entwicklung der Augenheilkunde der letzten 150 Jahre und präsentiert Geräte zur Messung von Augenfunktionen sowie zur Behandlung von Augenerkrankungen, vom einfachen Augenspiegel über komplizierte Spaltlampen bis zu Augenprothesen, den sogenannten Glasaugen.
Kommen Sie vorbei und erleben Sie die Vielfalt unseres Museums!